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Unterschiede zwischen Osteopathie, Chiropraktik und Physiotherapie

Veterinär-Osteopathie med. vet. Schwarz

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Osteopathie, Chiropraktik und Physiotherapie? Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Grundsätzlich orientieren sich alle drei Therapieformen an anatomischen und funktionellen Gegebenheiten, wodurch es unausweichlich zu Überschneidungen kommt. Dennoch gibt es einige Unterschiede, welche hier erläutert werden sollen.


Osteopathie

Bei der Osteopathie handelt es sich um eine manuelle Therapieform, welche auf dem Konzept basiert, dass der Körper als Einheit betrachtet werden muss, beim dem die verschiedenen Strukturen und Funktionen in enger Verbindung miteinander stehen und sich dadurch gegenseitig beeinflussen. So befasst sich die Osteopathie einerseits mit der Diagnose und Behandlung von Störungen im Bewegungsapparat, anderseits gibt es jedoch auch Techniken, welche sich auf die inneren Organe anwenden lassen. Grundsätzlich ist dabei das Ziel, Läsionen und Dysfunktionen zu erfühlen, um anschliessend dem Gewebe durch eine Behandlung seine Mobilität zurückzugeben und somit das gestörte Gleichgewicht wiederherzustellen.

Tipp: Wie du den passenden Osteopathen für dein Pferd findest und worauf du dabei achten solltest, habe ich bereits in einem früheren Beitrag erklärt.


Chiropraktik

Die Chiropraktik befasst sich mit der Prävention und Behandlung von mechanischen Störungen des Bewegungsapparates und deren Auswirkungen auf die Funktion des Nervensystems und die allgemeine Gesundheit. Im Zentrum stehen vor allem die Wirbelsäule und das Nervensystem. Häufig ist dabei die Rede von sogenannten Subluxationen, damit wird ein Zustand eines Wirbels beschrieben, der seine regelrechte Position im Verhältnis zu einen Nachbarwirbeln verloren hat. In der Behandlung von solchen Störungen werden hauptsächlich manuellen Techniken eingesetzt.


Physiotherapie

Die Physiotherapie gehört zur Schulmedizin und kann in zwei grosse Teilgebiete aufgeteilt werden: die passiven Massnahmen und die aktive Bewegungstherapie. Zu den passiven Massnahmen gehören einerseits manuelle Techniken (Massagen, Lymphdrainage,…) und andererseits physikalische Anwendungen wie Wärme, Kälte, Laser, Ultraschall und elektrische Muskelstimulation. Bei der aktiven Therapie soll die Kraft und Koordination mit therapeutischen Übungen, teilweise auch mit dem Einsatz von Hilfsmittelen (z.B. Laufband) trainiert werden. Um den Behandlungserfolg zu verbessern und zu festigen, wird häufig auch der Besitzer angeleitet, therapeutische Handgriffe und Übungen auszuführen.

Tipp: Suchst du einen Tierphysiotherapeuten mit guter Ausbildung, dann achte darauf, dass er oder sie den Titel «Tierphysiotherapeut mit eidgenössischem Diplom» trägt. Dieser Titel ist geschützt und wird nur an Humanphysiotherapeuten, Tierärzte und Ärzte verliehen, welche eine zweijährige Zusatzausbildung in Tierphysiotherapie mit anschliessender eidgenössischer Abschlussprüfung absolviert haben.


Unabhängig davon, für welche Therapieart du dich entscheidest, sollte eine qualitativ gute Behandlung mindestens folgende Punkte enthalten:

- Ausführliche Anamnese:

- Bisherige Therapien?

- Gibt es Vorerkrankungen?

- Wie wird das Pferd genutzt?

- usw.

- Diagnosestellung:

- Ganganalyse, bei Bedarf auch an der Longe oder

unter dem Reiter

- Beurteilung Körperhaltung

- Abtasten des Pferdes

- Zusammenfassung der Befunde

- Behandlung

- Schlussbesprechung

- Wie weiter?

- Bei Bedarf Empfehlung für spezifische Übungen


Je nach Situation sollten zusätzliche Elemente hinzugefügt werden. So kann etwa eine Kontrolle von Sattel und Zaumzeug oder der Beizug von weiteren Experten (Tierarzt, Hufschmied, Trainer,…) sinnvoll sein.



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